… und ein Plädoyer für die Wiederanschaffung eines Babirusas
Ein Hirscheber ist … nein, nicht das was man sich vorstellt. Geweihe im üblichen Sinn spielen eindeutig keine Rolle. Lange Beine schon eher, aber auch das ist relativ – für ein Schwein sind die Beine eindeutig lang, für einen Hirsch wären sie lächerlich kurz. Kurz, die Ähnlichkeit mit einem Hirsch erschließt sich nicht wirklich, zumal ein Hirsch üblicherweise nicht über lange obere Eckzähne verfügt, die die Rüsseldecke durchstoßen, und dann, da die Zähne sich nach hinten biegen, sehr unpraktisch wieder in die Rüsseldecke und damit in das Tier zurück wachsen. Die fatalen Folgen dieser dentalen Eigenwilligkeit beschrieb einst im Frankfurter Zoo ein Schild mit den Worten »Selbstmord auf Raten«. Das klingt ein wenig vorwurfsvoll, suggeriert es doch, der Hirscheber (oder Babirusa, wie er im Frankfurter Zoo genannt wird) als solcher sei des Lebens überdrüssig und wolle sich durch die skurrile Fehlbildung ein sicheres Ende bereiten. Nichts könnte falscher sein, denn auch wenn man dem Tier eine gewisse lethargische Anmutung nicht absprechen kann, strahlt es doch eine tiefe innere Zufriedenheit aus wie kaum ein anderes Geschöpf. „Der Hirscheber – Zum 160. Geburtstag des Frankfurter Zoos“ weiterlesen